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Meine Herbst-Lieblinge

Ich liebe den Wechsel der Jahreszeiten! Ich könnte in keiner Gegend in Äquatornähe leben, wo das ganze Jahr die gleichen Pflanzen blühen, konstant hohe Temperaturen herrschen und das Wetter sich lediglich in Regen und Nichtregen unterscheidet. Ich liebe diesen Wechsel von Entstehen und Vergehen, von Wachsen und Erblühen, Verwelken und Sterben. Es ist der Kreislauf des Lebens und erinnert uns immer wieder sehr deutlich daran, dass alles endlich ist, aber nach dem Tod auch immer wieder neues Leben entsteht.

Genauso wie mir im Frühling das Herz aufgeht, wenn das erste zarte Grün wie ein zarter Schleier über den Bäumen liegt, quillt mir im Herbst mein Herz über von der Fülle der Farben, Früchte und dem goldenen Licht der tiefstehenden Sonne. Ich mag es, wenn die Blätter unter den Füßen rascheln, die Kinder nicht müde werden, Kastanien, Bucheckern und Eicheln in ihre Taschen zu stopfen – egal, wie alt sie sind.

Ich mag es, wenn der Wind an den Ästen und am Haus rüttelt und auch wenn mir die Dunkelheit im Herbst und Winter echt zu schaffen macht, genieße ich diese gemütlichen Drinnennachmittage mit meinen Kindern. Wir zünden Kerzen an, hören gemeinsam eine CD, essen Kekse, trinken Tee und warme Milch, die Kinder basteln oder malen und ich nehme wieder die Stricknadeln in die Hand. Auch in meinem aktuellen Strickzeug finden sich die wunderschönen Farben des Herbsts wieder – auch wenn ich nach den ersten 20 cm erstmal ribbeln musste. In unserem Garten ist es so bunt wie im Frühling. Nur wechseln sich das zarte Grün und pastellige Rosa-, Lila- und Gelbtöne nun mit warmen Farben, Braun- und satten Rotorangetönen ab. Das ist Inspiration pur! Und ja, ich habe tatsächlich noch Himbeeren gefunden!

Weil sich mein großer Glücksritter diese Tage mit einer dicken und hartnäckigen Erkältung herumschlagen muss, haben wir besonders viel Zeit mit ausruchen und Geschichten hören am Nachmittag verbracht. Wir haben seit den Sommerferien soo viele schöne neue Hörbücher und Hörspiele gehört, die ich euch unbedingt in der nächsten Zeit vorstellen muss.

Eines davon ist Nur ein Tagvon Martin Baltscheid. Und es ist genau diese Geschichte von Leben und Tod, absolut zauberhaft und kindgerecht erzählt, wie die Geschichte der wechselnden Jahreszeiten – Leben kommt, Leben geht.

Wildschwein und Fuchs beobachten, wie eine kleine Eintagsfliege schlüpft. Und statt sich schnell zu verpieseln, sind beide leider auf der Stelle schockverliebt von diesem zauberhaften kleinen Geschöpf (großartig gesprochen von Annett Louisann). Leider sind sie ratlos, wie sie ihr bebringen sollen, dass ihr kleines Lebensglück nur einen Tag währen wird. Eine Notlüge – nämlich die, dass der Fuchs der Todgeweihte sein soll – soll ihnen aus der Patsche helfen. Und gerade die kleine Eintagsfliege beschließt nun, dass der Fuchs sein ganz großes Glück an diesem einen – seinem letzten – Tag erleben soll. Die Dialoge sind einfach köstlich und witzig und die Feststellung von Fuchs und Schwein bedeutungsschwer: „Der Tod ist wie das Leben – unvermeidbar! Wer weint denn über das Leben? Und deshalb sollte auch keiner über den Tod weinen!“

Ganz großer Hörbefehl! Das Hörspiel ist ab 6 Jahren und ca. 41min. lang. Also eher kurz. Und durchaus auch noch was für größere Kinder (so wie mich).

Außerdem freue ich mich wie Bolle, dass die „Love“-Serie nun bald in die Läden kommt. Freut ihr auch auch schon? Gerade beim Verlinken musste ich sehr schmunzeln. denn schließlich habe ich euch schon im Mai erzählt, dass ich den Herbst liebe. Auf dem Design Lovely things, das den Arbeitstitel Things I love trug, sind alle meine Herbstlieblinge versammelt. Es war schließlich auch Herbst, als ich das Design entwickelt habe.

Auf meinem Bild fehlen noch Sachen mit den Händen machen, meinen Liebsten knuddeln und mit den Hunden durch die bunten Wälder streifen. (Hände und Knöpfe, Schnurrbart und der springende Wolf). Und weil ich nun den ganzen Sommer über die Jerseys vernäht habe, habe ich mir Anfang der Woche mal die wunderschönen Babycords zur Brust genommen und wie der Name schon sagt (Babycord!) was für ein Baby genäht! Das musste einfach!

Die kleine Maus hat übrigens auch gleich noch für einen Pucksack „Model“ gestanden oder besser gesagt gelegen, denn mit 5 zarten Wochen hat sie mit Stehen noch nicht so viel am Hut. Den Pucksack zeige ich euch am nächsten Dienstag zum Tutorial Tuesday. Jetzt aber erstmal eine geballte Ladung Babyliebe…

Zucker, oder? Den Body habe ich nach dem kostenlosen Schnittmuster von Schnabelina genäht. Die Hose ist Schnittmuster „Tami“ von Ki-ba-doo.

Mögt ihr den Herbst auch so gern? Was sind eure Herbstlieblinge? Verratet ihr mir das?

Mittwochslektüre: mit den Olchis im Studio

Vielleicht erinnert ihr euch: im Januar habe ich mit meinem Kleinvolk einen ganz besonderen Ausflug gemacht – wir haben ein Tonstudio besucht! Eigentlich wollte ich euch davon schon längst berichtet haben, aber drei Wochen kranke Kinder und eine neue Stoffkollektion kamen irgendwie ungelegen dazwischen. Das Leben ist eben immer für Überraschungen gut.

Professor Brausewein alias Monty Arnold bei der Arbeit… äh, beim Erfinden und Probleme lösen

Also, das kam so: im letzten Jahr besuchten wir im Rahmen der Hamburger Krimitage ein Live-Hörspiel auf Kampnagel. Für die, die es nicht kennen: Kampnagel ist eine Kulturfabrik in Hamburg-Winterhude. Dort werden vorallem zeitgenössische Tanz-, Theater und Performance-Vorstellungen geboten. Manchmal auch Kino oder Lesungen. Aber immer irgendwie sehr besonders. Dort „sahen“ wir also ein Hörspiel der Alsterdetektive. Auch darüber berichte ich euch demnächst mal ein bisschen mehr, denn die Alsterdetektive sind ein spannendes Projekt der Hamburger Bürgerschaft.

Meine Kinder waren total begeistert. Ich übrigens auch, denn dort saßen die Stimmen meiner Kindheit: Oliver Rohrbeck alias Justus Jonas und Jens Wawrczeck alias Peter Shaw. Bis auf die Tatsache, das beide keine Haare mehr auf dem Kopf haben (und mit dieser Erkenntnis hatte ich schwer zu kämpfen, denn auf einmal fühlte ich mich schröcklich alt) und natürlich andere Rollen spielten, waren wir restlos hin und weg. Jens Wawrczeck kennen meine Kids aus zahlreichen anderen Hörspielen und -büchern (Die fabelhafte Miss Braitwhistle; Kuckuck, Krake, Kakerlake; Sultan und Kotzbrocken; Helden wie Opa und ichetc.), die wir alle sehr lieben.

Nachdem wir den kleinen Glücksritter nur mit viel Mühe davon abhalten konnten, sich in die ca. 50 Meter lange Schlange für Autogramme einzureihen, machte ich ihm einen Vorschlag. Ich würde versuchen, ob wir nicht mal bei einer Hörspiel-Produktion Mäuschen spielen dürfen. Das ist ja gar nicht so einfach. Aber nachdem ich schon häufig Hörspiele hier auf dem Blog rezensiert habe und besonders gern die von Oetinger-Audio und Fragen schließlich nichts kostet… saßen wir völlig begeistert Anfang Januar in den cSc-Studios und lauschten Professor Brausewein, Neal Needle und dem Polizist Henry bei zwei aufregenden Abenteuern der Olchi-Detektive in London. Ob die netten Menschen von Oetinger-Audio wohl wussten, dass ich einen ausgeprägten Brit-Tick habe? Passte jedenfalls perfekt!

Das Tonstudio war natürlich spannend: ein riesiges Pult mit unzähligen Knöpfen, Schiebern und Reglern, komische Dämmvorrichtungen an der Decke (man soll ja nur die Stimme hören und nicht die Raumgeräusche), ein merkwürdiges Mikro auf einem überdimensionierten Stativ, drei Glasscheiben hintereinander. Oder waren’s mehr? Meine Kids mussten das natürlich alles testen und die netten Leute vom Studio waren sehr entspannt angesichts der neugierigen Kinderhände.

Noch viel spannender waren aber die Aufnahmen selbst. Dazu muss man sagen, dass so ein Hörspiel nicht mit allen Sprechern gleichzeitig und schön in der richtigen Abfolge der Textpassagen aufgenommen wird. Das würde für die Sprecher, die nur wenig Text zu sprechen haben, viel zu lange dauern. Deshalb wird quasi jeder Sprecher einzeln ins Studio bestellt und spielt dann seine kleine oder eben größere Rolle. Nur Szenen, bei denen viele Stimmen durcheinander quatschen (wie hier zum Beispiel die Olchi-Kinder), werden gemeinsam aufgenommen.

Für uns war das also ein bisschen kompliziert bis nahezu unmöglich, der Handlung zu folgen. Aber die einzelnen Sprecher waren ein Schauspiel für sich. Irre! Die müssen ja sämtliche Dimensionen einer Geschichte in ihre Stimme packen und sozusagen das 1D-Erlebnis eines Hörspiels in ein 3 bis 4D-Erlebnis im Kopf verwandeln. Sie erschaffen also Farbe, Bewegung, Gerüche und Emotionen nur mit Hilfe ihrer Stimme. Sagenhaft! Und sie haben alles drauf: sie können klein, mickrig und verängstigt genauso wie höhnisch, sarkastisch, laut oder dämlich. Und das ganze in 1.000 und mehr Schattierungen.

Hier der Sprecher Frank Jordan alias Neal Needle

Das Zusammenspiel zwischen Sprecher und Regisseur war stellenweise auch einmalig. Der Sprecher bietet eine bestimmte Lautfärbung an und gemeinsam tasten sie sich an die perfekte Umsetzung ran. Am Ende werden die besten Stellen zusammen geschnitten. Wie bei einem Film.

Regisseur Frank Gustavus fiebert mit und hält die unsichtbaren Zügel in der Hand

Ich bin ja immer völlig fasziniert, wenn ich Menschen treffe, die Spaß an ihrem Job haben. Und diese Menschen, die wir an diesem Nachmittag im Studio getroffen haben, tun das was sie da machen mit Leidenschaft. Das finde ich großartig. Und das hört man dem Ergebnis an.

Wir durften nämlich schon die ersten vier Folgender brandneuen Olchi-Detektiv-Reihe hören. Ich muss gestehen, ich konnte keine Folge komplett mithören und für das Foto hatte ich echt Mühe, mir die vier CDs zusammen zu sammeln. Die laufen nämlich schon wieder in Dauerschleife auf jedem verfügbaren Gerät. Und kaum hatte ich mir die vier CDs bereit gelegt für ein Foto, war auch schon wieder eine verschwunden *grmpfff*. Spricht aber nur für deren Inhalt.

Die neuen Folgen erinnnern mich ein bisschen an Jerry Cotton – sie sind kurz (ca. 45 min. pro CD) und knackig und es fehlt ihnen weder an Witz noch an Spannung. Und natürlich auch nicht an Schleimeschlamm und Käsefuß. Auch diesmal spielt wieder Firebone-Jack, Fritzi und Mr. Paddock mit, wie auch in den Gully-Detektiven von London (darüber hatte ich euch auch hier schon mal berichtet). Das Cover finde ich ziemlich krötig, passt perfekt zu den Geschichten.

Die beiden ganz neuen Folgen (Die Monsterschwäne vom Hyde Parkund Gefangen im Auge Von London) erscheinen erst im März. Wir sind schon sooo gespannt!

An dieser Stelle 1.000dank an die Leute von Oetinger-Audio und von den cSc-Studios, die uns dieses Erlebnis ermöglicht haben! Muffelfurzteufel, das war wirklich großartig!!

Übrigens gibt es im Moment auf der Olchi-Seite ein sehr cooles Gewinnspiel für eure Kids: sie können dort eine Sprecherrolle in einer der nächsten Olchi-Folgen gewinnen! Wie cool ist das denn bitte? Mehr Details erfahr ihr hier!

Kleiner Nachtrag: nachdem es wohl schon bei meinem letzten Posting zu kleinen Missverständnissen kam… nee, wir haben nicht mitgesprochen. Sowas können wir gar nicht! Wir haben aber dafür umso intensiver unsere Lauscher aufgestellt!

Dit und dat zum ersten Advent – mit Heinrich Hirsch und Robert Raumfahrer.

Ich hoffe, ihr habt alle das erste Adventswochenende gut überstanden! Auch wir haben die erste Kerze angezündet, die bunten Kugeln an den großen Leuchter gehängt und die Kinder haben ihr erstes Türchen geöffnet. Mein Motto in diesem Jahr heißt: keep it simple.

Wir kreativen und bastelwütigen Frauen neigen ja gern mal dazu (also zumindest ich für meinen Teil), alles ganz besonders schön und individuell und vorallem schöner als im vergangenen Jahr machen zu wollen. Das kostet aber nicht nur Zeit sondern mitunter auch Nerven, Schlaf und Energie, die wir eigentlich woanders besser brauchen könnten. Zum Beispiel um Zeit mit unseren Kindern oder mit unserem Partner zu verbringen.

Deshalb gibt es in diesem Jahr für die Kinder keine selbstgebastelten Kalender sondern gekaufte. Mein Großer hat sich einen Die-drei-???-Kalender gewünscht. Da muss man jeden Tag ein Rätsel lösen, um zu erfahren, welches Türchen man öffnen darf. Das kleine Fräulein wollte unbedingt einen Pixie-Kalender. Da ist jeden Tag ein kleines Pixie-Buch drin. Schließlich könne sie schon selber lesen, sagt sie. Als ich neulich meiner Osteopathin mein Leid und mein schlechtes Gewissen klagte, dass ich es in diesem Jahr nicht mal schaffen werde, einen selbstgemachten und selbstgefüllten Kalender für die Kinder zu machen, meinte sie: „Ist doch überhaupt nicht schlimm! Dann wissen ihre Kinder den nächsten selbstgemachten umso mehr zu schätzen.“ Wie recht sie doch hat.

Noch ein paar Kugeln an Heinrichs Geweih, den Nikolaus-Chor ausgepackt, oh komm du schöne Zeit

Auch gibt es keinen aufwändig dekorierten Adventskranz. Ich habe einfach den vom letzten Jahr wieder aus dem Keller geholt. Kerzen drauf – fertig ist der Lichterglanz. Und ich mag ihn immer noch. Und auch im letzten Jahr habe ich schon „simplify your christmas“ praktiziert und bin recht gut damit gefahren. Stress von außen bekommt man in der Vorweihnachtszeit gratis und frei Haus. Den muss man sich nicht auch noch selber machen.

Die vielen Nachmittagstermine werde ich auch auf ein Mimimun einschrumpfen. Wenn es nicht passt, schwänzen wir einfach mal die Sportstunde und machen es uns zuhause gemütlich. Gestern auf der Fahrt zu Opa nach Kiel haben wir eine neue Geschichte zu hören begonnen: Gregor und die graue Prophezeiung. Die war so spannend, dass die Kids auf der Rückfahrt bestimmt auch noch ohne zu murren bis München im Auto verharrt hätten. Ich werde euch auf jeden Fall noch darüber berichten, wenn wir sie zuende gehört haben. Allein der erste Teil umfasst 4 CDs – da werden wir wohl noch ein paar Nachmittage auf dem Sofa verbringen. Ich freu mich drauf!

Erinnert ihr euch eigentlich noch an Robert Raumfahrer? Robert ist eigentlich schuld am meiner Karriere als Textil-Designerin. Denn das war so: Sonja Wintersdorf alias Frau Kunterbunt war auf der Suche nach Designerinnen für Jungs-Motive. Das war damals nämlich noch eine echte Marktlücke. Gab’s einfach kaum was Hübsches. Sie fragte Frau Kännchen, ob sie ihr nicht weiterhelfen könne. Frau Kännchen riet ihr damals, mal auf meinen Blog zu luschern – die Frau Hamburger Liebe hätte da neulich was jungstaugliches auf Tellern gezeigt. Teller habe ich nämlich vor allen anderen Sachen gemacht. Zuerst nur für meine Nichten. Später auch eine Weile in meinem schon seit Jahren brach liegenden Dawanda-Shop.

Einer der damaligen Verkaufsschlager war „Robert Raumfahrer“. Ein paar Robert-Teller schlummern immer noch in meinem UFO-Schrank. Wenn euch diese Rarität genauso gut gefällt wie mir (immer noch), könnt ihr sie heute für einen guten Zweck bei Limetrees ersteigern! Der Erlös kommt einem Kinderheim zugute, dass Nähmaschinen für die dort lebenden Kinder anschaffen möchte.

Übrigens arbeite ich heute einfach am Esstisch weiter. Ich mag meine einfache Weihnachtsstube. Ist so schön bunt da!

Mittwochslektüre: Was die Tribute von Panem mit einem (fast) aussichtslosen Häkelprojekt zu tun haben und wie Polly dazu steht.

Dass Häkeln meine neue Leidenschaft ist, habe ich euch ja schon hier berichtet. Nachdem die ganze Familie nun ausreichend mit neuen Mützchen eingedeckt war, wollte ich mal was anderes machen. Also… was anderes häkeln! Denn Häkeln finde ich immer noch voll toll, ich hänge quasi an der Nadel. Und wenn ich schonmal so im Schwung bin – dachte ich mir – könnte ich gleich mal eine Decke häkeln. Eine richtige, große Decke.

Ähem ja, da ist sie wieder, die grenzenlose Selbstüberschätzung. Aber ich deklariere die Decke einfach nicht nur zum Winterabende-auf-dem-Sofa-Projekt sondern gebe ihrer Entstehung die Chance, mich einfach eine Weile durch mein Leben zu begleiten. Durch mein abendliches Leben 1.0 zum Besipiel. Und das dauert ja wohl hoffentlich noch ein wenig an.


Nachdem ich also voller Elan letzte Woche mit der Decke begonnen habe, musste ich sehr schnell feststellen, dass man dabei nicht fernsehen kann. Man muss nämlich gucken und zählen. Und wenn man nicht guckt, verzählt man sich. Zum Glück ist die Sache mit dem Fernesehen nicht schlimm, denn sind wir doch mal ehrlich, Volksverdummung hat sich schon längst aus dem Vormittagsprogramm wie ein Geschwür in den Abend ausgebreitet. Langsam und schleichend, alle Sender ergreifend. Also besser ausschalten.

Und da kam es mir gerade recht, dass ich ein Hörbuch gefunden habe, das ich eigentlich schon kenne. Ich habe es schon im letzten Jahr inhaliert oder besser gesagt, es hat mich gefangen genommen. Die Tribute von Panemsind eine spannende, fesselnde und gleichzeitig beklemmende, schreckliche Geschichte. Sie zieht einen in ihren Bann, man möchte nicht aufhören mit dem Hören.

Und warum das ganze jetzt nochmal anhören? Weil es diese großartige Trilogiejetzt ganz neu als ungekürzte Fassung gibt. Genau wie die drei Bücher, nichts weggelassen. So fiebere ich noch einmal mit, wie Katniss und Peeta, die beiden bedauernswerten Tribute aus Distrikt 12, zu den Hungerspielen geschickt werden. Wie sie all den Gefahren und der Willkür der Spielemacher trotzen und für ihr Leben kämpfen.

Und häkle dabei fast verzweifelt Stern für Stern. Weil so spannend.

Die Fellnase sieht das so: erstens findet sie es doof, dass ich ihren Platz für so (in ihren Augen überflüssige) Fotoarrangements belege, wo sie sich doch gerade von einem ausführlichen Spaziergang ausruhen möchte. Zweitens: alles ist abends auf dem Sofa recht, außer der Computer. Der belegt nämlich ihren Platz auf meinem Schoß. Drittens: so ein häkelndes Frauchen ist ok. Zwar hat sie mitunter keine Hand zum Kraulen frei, aber es liegt da zumindest jede Menge weiches Kuschelzeugs, auf dem man sich breit machen kann. Häkeln und dabei Hörbuch hören ist also genehmigt.

Da habe ich ja nochmal Glück.

Kino-Fans haben übrigens auch Glück: ab morgen läuft der zweite Teil der mittlerweile verfimten Trilogie im Kino an: Die Tribute von Panem – catching fire. Ich für meinen Teil häkle lieber noch ein paar Sterne.

Die tolle Vorlage für die Sternendecke habe ich übrigens schon lange bei Frau Schaubude im Visier. Und dass sie nach einem Jahr Blogpause wieder zurück gekehrt ist, freut mich besonders. Happy blogging, Tanni!

Die Wolle, die ich für die Decke verwende – nur so, falls einer fragt – ist Cotton Kingvon Gründl. Das ist ein schönes, weiches Baumwoll/Acryl-Garn, lässt sich schön verarbeiten, ist schön flauschig und die Decke wird nicht so schwer. Wenn sie denn mal wird…