Category Archives: Kurioses aus dem www

Buchstäblich

Die gute, alte Helvetica ist meine Freundin. Wir standen eine Weile auf Kriegsfuß, so Anfang des neuen Jahrtausends, da war sie nämlich plötzlich irgendwie aus der Mode gekommen. Dabei passt sie immer – egal ob in neutral regular, elegant condensed oder modern extended. Ich hab’ ihr Unrecht getan. Besonders herzig finde ich deshalb nachfolgendes Kuschel-Alphabet. Aus der guten alten Helvetica.

In mühevoller Satzarbeit gehäkelt von Claudia Symank aus Biobaumwolle. Type für Type. Großartig! Sowieso ist mir die Frau sympathisch, sehen Sie nur ihre Monster!

Gefunden hier.

Ein weiteres Schmankerl ist ein Freefont von hier. Matchbox und Matchbox Serif (gefunden bei How about orange…). One by Four Studio – thank you for sharing!

Really?

Ich war beim Psychiater. Bei so einem Typ mit Weste und Sakko, mit einem Columbo-Spiralblock in der Hand. Ein bisschen nervös war ich schon, sagte er doch immer Quick, quick! oder Come on now! und drehte so ungeduldig seinen quietschenden Drehstuhl hin und her, wenn ich mal ein bisschen länger für die Antwort brauchte. Aber wenigstens weiß ich jetzt, welcher Typo-Typ ich jetzt bin. Pistilli Roman. Und soll ich Ihnen was sagen? Ich will kein anderer sein. Diese Schrift entspricht mir ganz und gar. Ich freu’ mich. Aber mein Leben wird das jetzt nicht verändern.

Wollen Sie auch wissen What type are you? Hier geht’s lang. (Gesehen bei Barbara und Frau Ahoimeise)

Customized.

Mir scheint, customized ist das Zauberwort der Neuzeit. Customized (dt. anpassen, Kundengerecht anfertigen) Teetassen, T-Shirts und Mousepads sind ein alter Hut. Customized Müsli, Stoffe, U-Heft-Hüllen gehören sozusagen zum guten Ton. Customized Turnschuhe, iPhone-Schutzcover oder Schnuffi-Bekleidung liegen voll im Trend. Auf customized Toilettenpapier oder customized Milchkaffee warte ich sehnsüchtig. Bis dahin erfreue ich mich an virtuellen Supahero-Sneakers. Ich fürchte allerdings, Schnuffi geht nach wie vor lieber im eigenen Lieblingspelzmantel spazieren.


Customized Ked’s Sneakers mit dem eigenen Design und jede Menge andere customizable Artikel finden Sie bei zazzle, von denen ich mir auch die Bilder geborgt habe (Danke!).

Hoch die Tasse!

Trotz meiner diesjährigen Backunlust bin ich gestern doch noch in den Genuss selbstgebackerner Plätzchen gekommen. Und in den Genuss selbstgemachter Weihnachtsmandeln. Den Besten seit Erfindung der Weihnachtsmandel schlechthin. Vorsicht, Suchtgefahr! (Für solche, die sich trauen: das Rezept dafür gibt’s hier.)

Frau Kännchen hat nämlich zum Virtuellen Kaffeeklatsch geladen und nebenbei haben fünf fleißige Damen (Frau Kännchen, Frau (h)-Meise, Frau Ahoimeise, Frau Gutschigutschi und ich) ein paar Bleche Plätzchen gebacken. Der große Wanderpott von Frau Mutti war Mittelpunkt des Geschehens und soviel wir auch darüber geplaudert, geschwätzt, ihn umhergereicht und die dekorativen Beigaben gelesen und bewundert haben, haben wir ganz vergessen, den Pott zu befüllen. Aber Kaffee gab’s trotzdem reichlich. Und viele Fotos, denn Blogger machen IMMER viele Fotos…

Das kleine Volk ist schon im Auto über die leckeren Kekse hergefallen, so dass ich zu Hause gar keine Fotos mehr machen konnte von den leckeren Macadamia-Schoko-Talern, den Hamburger Butterplätzchen (Regenschirm, Möwe, Anker…), den Kühlschrankplätzchen und und und…

Das Wetter

Ich leihe mir nur höchst ungern Content von fremden Blogs, aber wenn Sie mal was wirklich Amüsantes zum Thema „Das Wetter in Hamburg“ lesen wollen, klicken Sie sich hier auf einen meiner Lieblingsblogs.

Wochenende und das, was alle tun

Letzte Woche habe ich auf einem von mir bis dato gern besuchten Blog einen Post gelesen, über den ich die letzten Tage viel nachdenken musste. Eine giftige Generalabrechnung über „Blog-Trends“, die die Autorin auf so vielen Blogs zu erkennen glaubt. Trends, denen Klein-Bloggersdorf aus vielfältigen Gründen folgt: Herdentrieb, Einfallslosigkeit, der Besucherzahlen willen oder weil den Blogautoren schlicht selbst nichts Spannendes einfällt oder wiederfährt. Da war die Rede von sogenannten A-, B- oder Windelblogs, von Stöckchen, Oh Cynthia-Backbüchern, U-Hefthüllen, Blog-Schließ-Ankündigungen und eben allem, was der Dame so quer vor der Nase hängt.

Selbstverständlich darf sie das alles blöd finden, einfallslos, eindimensional, was auch immer. Es ist ihr eigener Blog, sie kann dort schreiben was sie will. Your blog, your rules. Trotzdem fand ich es unehrlich und eine Ohrfeige an viele ihrer Leser. Kein Blogautor erzählt mir, er würde nur für sich selbst schreiben, hätte noch nie auf die Leserzahlen geschielt und würde gänzlich nichts adaptieren, was Bloghausen so an Blüten treibt. Und wenn er das doch zu tun glaubt, hat er noch nicht verstanden, dass es um eine selbst gewählte Gemeinschaft geht. Die Gemeinschaft (oder Community) der Schreiber und Leser. Jeder Blog wächst und formt sich mit den Lesern. Und entwickelt sich weiter aus Blogs, bei denen der Autor selbst mitliest und dort kommentiert. Es ist völlig normal, dass man sich in einer Gemeinschaft ähnlich sein will, gleiche Dinge tun will, sich messen, vergleichen, teilen. Sei es mit Freitags-Füllern, wandernden Kaffetassen, Baby-Monatsberichten oder U-Hefthüllen. Es ist ein großer Kuchen, es ist ein großes Fest, es ist für alle was da. Und es müssen nicht alle das gleiche essen.

Und weil ich es manchmal auch schön finde, vom Großen Kuchen zu essen, habe ich als Wochenend-Strohwitwe gleich am Samstag dieses wunderbare Zeitverbringding von Frau Antonmann (die genaue Quelle kenne ich nicht, aber das weiß man in Bloghausen ja sowieso manchemal nicht so genau…) mit meinen Kindern veranstaltet. Ein großer Ankommer: Spaghetti-Raketen!

Nach dem Kochen sehen sie nicht mehr ganz so dynamisch aus und ob sie schmecken oder die Nudeln in den Würstchen gar sind, ist Kindern mit Verlaub total schnurz. Dieses Essen hat einfach einen riesigen Spaßfaktor!

Dieses Wochenende mit meinen zwei Liebchen habe ich sehr genossen. Zwar war ich alleine – was sehr schade war – aber wir waren einfach alle viel entspannter als unter der Woche, wo ein Termin den anderen jagt. Und so sind wir am Samstag nachmittag einfach mal ins Einkaufszentrum gefahren, nur und ausschließlich um in Spielzeugläden zu gehen und zwar stundenlang. Dass da zufälliger Weise auch noch eine Ballettaufführung des John Neumeier Ensembles war, hat Mutti das Herz aufgehen lassen. Seit Jahren wünsche ich mir, eine Vorführung zu besuchen und es scheiterte bisher an den banalsten Dingen. So haben wir eine ganze Weile andächtig am Geländer gestanden und uns ein bisschen beseelt betanzen lassen.

Vorsicht, Klonkrieger! (Was für ein Spaß, so stundenlang in einem Spielzeugladen abzuhängen und den lieben Kleinen beim Weihnachtswünsche aussuchen zusehen zu dürfen!)

Zu süß: zu Hause zeigt das kleine Ding ihrer Püppi, weilche Puppen sie gestern probegespielt hat und welche sie sich wünscht (für das Outfit bin nicht ich verantwortlich).

Der kleine Glücksritter unter dessen bastelt seinen Wunschzettel – man kann ja nie früh genug damit anfangen. Dumm nur, dass nicht der ganze Le.go-Katalog auf dem A4-Blatt Platz findet, wo doch schon der halbe Pap.o-Katalog (vorwiegend schreckliche Monster, feuerspeiende Drachen, dreiköpfige Hunde und andere furchterregende Gestalten) ausgeschnitten drauf klebt.

Zu guter Letzt haben wir dann noch – dem inneren Blog-Lemming folgend – Banana-Walnut-Muffins von Oh Cynthia gebacken und stellen Sie sich vor, ich zeige Ihnen sogar ein Bild davon. Und sicherlich sind die Backkreationen von Frau Cynthia wiederum Geschmacksache, aber ich (und auch unser Sonntags-Besuch) fanden sie zum niederknien. (Und wenn Sie sich jetzt schrecklich gelangweilt haben, müssen Sie demnächst woanders lesen, ich werde diesen Blog nämlich vorerst nicht schließen…)

Nachtrag: Den besagten Artikel verlinke ich nicht. Ist letztlich auch nicht so wichtig. Wichtig war mir nur – für mich UND für Sie – darüber zu schreiben.

Freud und Leid im World Wide Web

Ab und zu soll Frau sich ja auch mal was Gutes tun. Schließlich kann man sich ja auch mal was schenken, Gründe gibt es doch wohl genug, oder? So auch ich. Die Perlenkreationen der wunderbaren Frau Pibbs beobachte ich schon seit geraumer Zeit auf ihrem Blog und kürzlich musste ich dann einfach mal bei ihr zuschlagen, denn ab und zu soll sich Frau ja… siehe oben.

Gestern kamen sie dann an, die Schätze, es war ein bisschen wie Weihnachten und der (gute) Geist von Dawanda kam mitgeschwebt. Da nämlich findet man viel Leidenschaft, mit Liebe gefertigte Dinge, oft sehr mühevoll hergestellt und ihren Preis eigentlich um das Vielfache wert. Jede Perle von Frau Pibbs ist von ihr selbst hergestellt. Und das Päckchen war so liebevoll gepackt, die Karte, die Grüße, das kleine „Extra“, dass noch drin war – hach.

Diese heile Selbermachwelt gerät allerdings dieser Tage mächtig ins Wanken, weil ein weltweit agierendes Unternehmen der Meinung ist, dass handarbeitende Hausfrauen, die mit Spaß und Liebe Dinge in Kleinstauflage fertigen, ihre Marke bedrohen würden und mit Markenpiraten auf eine Stufe stellen. Im Web wurde schon viel darüber berichtet, hier und hier (um nur wenige Links zu nennen), aber auch der Spiegel und die selbst schon zum Opfer dieses Unternehmens gewordene taz berichten darüber.

Mir geht es dabei nicht mal so sehr um die Sache an sich. In meiner beruflichen Laufbahn hatte ich schon viel mit Urheberrecht und Markenschutz zu tun und kann zumindest im Ansatz die Intention nachvollziehen. Allein die Art und Weise, wie dieses Unternehmen vorgeht, grenzt meiner Meinung nach an modernes Raubrittertum und legt eine Arroganz zu Tage, bei der mir die Worte fehlen. Ich besitze kein Produkt dieser Marke, weil mir einfach zu viele Menschen damit rumlaufen und ich die besagte „Tatze“ für meinen Geschmack zu auffällig finde. Bislang war mir die Marke aber nicht unsympathisch. Das hat sich mittlerweile allerdings grundlegend geändert.

Das Unternehmen hat sich gestern in einer Stellungnahme alles andere als einsichtig gezeigt und nimmt so einen (hoffentlich eintretenden) enormen Imageverlust in Kauf. Den wünsche ich ihm von Herzen.

Bench Monday (5)

Extra für heute habe ich meine favorite Cowboy Boots rausgeholt. Happy Bench Monday allerseits!

Bench Monday (4)

Der Hund ist verwörrt, was macht Frauchen auf dem Puppenherd und noch dazu mit ohne Schuhe?

Happy Bench Monday allerseits (ich bin wieder zu Hause, wie schön!)!

Watcha Wearing Wednesday

Nein, wir haben uns nicht vorher abgesprochen. Aber die Jeansrunde unterstreicht vielleicht, wie gut wir uns heute bei unserem sehr gemütlichen und entspannten Mini-Blogger-Tausch-Kaffeekränzchen in Suburbia verstanden haben. Von links nach rechts: Frau Gutschigutschi samt reizendem Tragling, Frau Hamburgerliebe, Frau (h) Meise, Frau (w) Meise und Frau Kännchen mit ihrem charmösen Begleiterchen.

Hach, was war das nett. Einzelheiten gibt es heute Abend (selbstverständlich mit Bild).