Letzte Woche habe ich auf einem von mir bis dato gern besuchten Blog einen Post gelesen, über den ich die letzten Tage viel nachdenken musste. Eine giftige Generalabrechnung über „Blog-Trends“, die die Autorin auf so vielen Blogs zu erkennen glaubt. Trends, denen Klein-Bloggersdorf aus vielfältigen Gründen folgt: Herdentrieb, Einfallslosigkeit, der Besucherzahlen willen oder weil den Blogautoren schlicht selbst nichts Spannendes einfällt oder wiederfährt. Da war die Rede von sogenannten A-, B- oder Windelblogs, von Stöckchen, Oh Cynthia-Backbüchern, U-Hefthüllen, Blog-Schließ-Ankündigungen und eben allem, was der Dame so quer vor der Nase hängt.
Selbstverständlich darf sie das alles blöd finden, einfallslos, eindimensional, was auch immer. Es ist ihr eigener Blog, sie kann dort schreiben was sie will. Your blog, your rules. Trotzdem fand ich es unehrlich und eine Ohrfeige an viele ihrer Leser. Kein Blogautor erzählt mir, er würde nur für sich selbst schreiben, hätte noch nie auf die Leserzahlen geschielt und würde gänzlich nichts adaptieren, was Bloghausen so an Blüten treibt. Und wenn er das doch zu tun glaubt, hat er noch nicht verstanden, dass es um eine selbst gewählte Gemeinschaft geht. Die Gemeinschaft (oder Community) der Schreiber und Leser. Jeder Blog wächst und formt sich mit den Lesern. Und entwickelt sich weiter aus Blogs, bei denen der Autor selbst mitliest und dort kommentiert. Es ist völlig normal, dass man sich in einer Gemeinschaft ähnlich sein will, gleiche Dinge tun will, sich messen, vergleichen, teilen. Sei es mit Freitags-Füllern, wandernden Kaffetassen, Baby-Monatsberichten oder U-Hefthüllen. Es ist ein großer Kuchen, es ist ein großes Fest, es ist für alle was da. Und es müssen nicht alle das gleiche essen.
Und weil ich es manchmal auch schön finde, vom Großen Kuchen zu essen, habe ich als Wochenend-Strohwitwe gleich am Samstag dieses wunderbare Zeitverbringding von Frau Antonmann (die genaue Quelle kenne ich nicht, aber das weiß man in Bloghausen ja sowieso manchemal nicht so genau…) mit meinen Kindern veranstaltet. Ein großer Ankommer: Spaghetti-Raketen!
Nach dem Kochen sehen sie nicht mehr ganz so dynamisch aus und ob sie schmecken oder die Nudeln in den Würstchen gar sind, ist Kindern mit Verlaub total schnurz. Dieses Essen hat einfach einen riesigen Spaßfaktor!
Dieses Wochenende mit meinen zwei Liebchen habe ich sehr genossen. Zwar war ich alleine – was sehr schade war – aber wir waren einfach alle viel entspannter als unter der Woche, wo ein Termin den anderen jagt. Und so sind wir am Samstag nachmittag einfach mal ins Einkaufszentrum gefahren, nur und ausschließlich um in Spielzeugläden zu gehen und zwar stundenlang. Dass da zufälliger Weise auch noch eine Ballettaufführung des John Neumeier Ensembles war, hat Mutti das Herz aufgehen lassen. Seit Jahren wünsche ich mir, eine Vorführung zu besuchen und es scheiterte bisher an den banalsten Dingen. So haben wir eine ganze Weile andächtig am Geländer gestanden und uns ein bisschen beseelt betanzen lassen.
Vorsicht, Klonkrieger! (Was für ein Spaß, so stundenlang in einem Spielzeugladen abzuhängen und den lieben Kleinen beim Weihnachtswünsche aussuchen zusehen zu dürfen!)
Zu süß: zu Hause zeigt das kleine Ding ihrer Püppi, weilche Puppen sie gestern probegespielt hat und welche sie sich wünscht (für das Outfit bin nicht ich verantwortlich).
Der kleine Glücksritter unter dessen bastelt seinen Wunschzettel – man kann ja nie früh genug damit anfangen. Dumm nur, dass nicht der ganze Le.go-Katalog auf dem A4-Blatt Platz findet, wo doch schon der halbe Pap.o-Katalog (vorwiegend schreckliche Monster, feuerspeiende Drachen, dreiköpfige Hunde und andere furchterregende Gestalten) ausgeschnitten drauf klebt.
Zu guter Letzt haben wir dann noch – dem inneren Blog-Lemming folgend – Banana-Walnut-Muffins von Oh Cynthia gebacken und stellen Sie sich vor, ich zeige Ihnen sogar ein Bild davon. Und sicherlich sind die Backkreationen von Frau Cynthia wiederum Geschmacksache, aber ich (und auch unser Sonntags-Besuch) fanden sie zum niederknien. (Und wenn Sie sich jetzt schrecklich gelangweilt haben, müssen Sie demnächst woanders lesen, ich werde diesen Blog nämlich vorerst nicht schließen…)
Nachtrag: Den besagten Artikel verlinke ich nicht. Ist letztlich auch nicht so wichtig. Wichtig war mir nur – für mich UND für Sie – darüber zu schreiben.